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Dazu gehört:
Monatelang hat das Amt, das damals noch Lageso hieß, Negativ-Schlagzeilen gemacht,
weil es mit der großen Anzahl von Flüchtlingen überfordert war.
Das wird nun nachgeholt. Nicht nur, um Krankheiten zu behandeln und ihre Ausbreitung zu verhindern, sondern auch, um ein möglichst gutes Gesamtbild vom Gesundheitszustand der Flüchtlinge zu bekommen.
Nun muss er zur medizinischen Erstuntersuchung.
Sie ist Pflicht für alle Neuankömmlinge.
Am Nachmittag bringen Busse Flüchtlinge aus Unterkünften in der ganzen Stadt zum Amt.
Viele von ihnen sind im großen Andrang der ersten Monate nicht untersucht worden.
Sie ist eine der Charité-Ärztinnen, die im Landesamt für Flüchtlinge in Berlin-Wilmersdorf Flüchtlinge untersuchen und behandeln.
Habibah Chbib ist in Syrien geboren.
Inzwischen liegen Spritzen, Pflaster, Handschuhe zu Hunderten bereit.
„Die Sprachbarriere ist natürlich eins der größten Probleme", sagt Chbib. „Darum sind wir für jeden Sprachmittler sehr, sehr dankbar!"
Habibah Chbib berät eine moldawische Patientin, die mit ihrem Sohn gekommen ist.
Jeder Flüchtling, der nach Deutschland kommt, wird medizinisch untersucht - Begegnungen, bei denen es um mehr geht als Krankheiten und Impfstoffe.
Unter der Haut
Das wird nun nachgeholt. Nicht nur, um Krankheiten zu behandeln und ihre Ausbreitung zu verhindern, sondern auch, um ein möglichst gutes Gesamtbild vom Gesundheitszustand der Flüchtlinge zu bekommen.
Die Schicksale mancher Flüchtlinge seien schwer zu verarbeiten, sagt Habibah Chbib.
Eine Frau habe ihr von einer Massenvergewaltigung erzählt, eine andere, wie ein Gebäude über ihr zusammengestürzt und ihre Tochter dabei gestorben sei.
„Da sitzt man dann erst mal da. Das geht einem natürlich nahe“, sagt Chbib. „Wir sind ja keine Psychotherapeuten.“
Es helfe, sich erst einmal auf die körperlichen Leiden zu konzentrieren. „Das habe ich schließlich im Studium gelernt.“
Der erste Patient ist ein junger Mann aus Afghanistan.
Er ist vor wenigen Tagen in Deutschland angekommen.
Alles was er besitzt, trägt er in einem Rucksack bei sich.
Impfungen
Der allgemeine Gesundheitszustand
Röntgenuntersuchung auf Tuberkulose
Der Weg der Flüchtlinge durch das Amt ist gut organisiert.
Doch an diesem Morgen gibt es nur wenige Neuankömmlinge.
Übersetzer für Paschtu, Türkisch, Russisch und Farsi sind immer in Bereitschaft.
„Aber wenn man längere Krankengeschichten erörtern muss, kommen wir vor allem bei traumatisierten Patienten an unsere Grenzen."
Für andere Sprachen können zusätzliche Sprachmittler angefordert werden.
„Für die Routine-Impfungen hat das sehr gut funktioniert“, sagt Habibah Chbib.
Alles was er besitzt trägt er in einem Rucksack bei sich.
Trotz aller Schwierigkeiten: Die Erstuntersuchung läuft inzwischen recht gut, sagt Chbib.
Die große Frage ist: Was kommt danach?
Sobald die Flüchtlinge in das normale Gesundheitssystem übergeben werden, sagt sie, gebe es viele neue Probleme.
Kapitel 3: Warum Zwangstests an Flüchtlingen umstritten sind Wenn Flüchtlinge nach Deutschland kommen, werden sie standardmäßig auf viele Krankheiten hin untersucht. Doch solche Tests können mehr schaden als nützen.
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Chbib ist in Deutschland aufgewachsen. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Dubai.
Für ein halbes Jahr ist sie nach Berlin zurückgekehrt. „Seit Beginn der Revolution in Syrien war es mir ein Anliegen, auf den mir möglichen Wegen zu helfen“, sagt sie.
Für ein halbes Jahr ist sie nach Berlin zurückgekehrt. „Seit Beginn der Revolution in Syrien war es mir ein Anliegen, auf den mir möglichen Wegen zu helfen“, sagt sie.