• "Ich habe sie im Rucksack dabei"

    Ruben van Treeck und seine Emmi

    Ruben van Treeck, 34, wohnt in Potsdam und arbeitet als Fischökologe. (Foto: privat)

    „Mein Hund heißt Emmi, sie ist zweieinhalb und ein Tierschutzhund aus Andalusien. Wahrscheinlich ist sie ein Podencomischling, aber mit sehr kurzen Beinen. Beim Radfahren läuft sie entweder nebenher, oder ich habe sie im Rucksack oder im Anhänger dabei. Ich habe mir einen speziellen Hunderucksack gekauft, in dem sitzt sie relativ aufrecht auf meinem Rücken. Es gibt zwei Löcher für ihre Beine, die liegen dann links und rechts auf meinen Schultern. Über meinen Kopf kann sie fast alles sehen, da oben sitzt sie total erhaben und entspannt.

    Am Anfang habe ich sie zum Üben in der Wohnung rumgetragen, in der Küche oder beim Klavier spielen – das hat gleich gut geklappt, weil sie sehr verfressen ist und ich sie mit Leckerchen konditioniert habe. Inzwischen gefällt es ihr so gut, dass sie sich immer gleich in den Rucksack setzt, wenn ich ihn raushole. Und es ist eine gute Methode, einen Hund in der Stadt mitzunehmen, auch durch große Menschenmengen – wir waren sogar mal zusammen auf einer Fridays-for-Future-Raddemo. Wenn ich aufrecht fahre, wird sie mit ihren elf Kilo auf Dauer schwer an den Schultern – mit dem Rennrad ist es besser, da liegt sie horizontaler auf dem Rücken. Auch sie findet das angenehmer. Und im Winter braucht sie ein Fleecemäntelchen, weil sie sich ja nicht warmläuft.

    Sie läuft auch gerne für eine Weile neben dem Rad her und ist dann in der Regel happy – bei längeren Touren schafft sie das aber nicht durchgehend. In diesen Fällen nehme ich den Anhänger mit. In meinem letzten Italienurlaub hatte ich sie so 500 Kilometer dabei, irgendwann musste ich sie auch nicht mehr anleinen. Radfahren ist meine Leidenschaft und es ist super, dass ich so einen tollen Hund habe, der das alles so gerne mitmacht.“

  • "Wie ein römischer Senator"

    Sabine Crook und ihr Hund Luke

    Sabine Crook, 53, lebt in Darmstadt und ist als Wissenschaftskoordinatorin tätig. (Foto: privat)

    „Ich nehme meinen irischen Setter Luke in einem E-Bullitt mit, einem elektrisch unterstützten Lastenfahrrad. Das war damals, als ich es gekauft habe, eine echte Sonderanfertigung, in der Farbe Pink lackiert und mit einem speziellen Glitzer-Glimmer versehen. Vorne auf der Ladefläche habe ich zwei Mörtelwannen aus dem Baumarkt ineinander gestapelt und mit Spanngurten befestigt.

    In diese Wannen sitzt Luke relativ locker angeleint drin, wobei man sagen muss: Die meiste Zeit liegt er da wie ein römischer Senator. Die Leute lachen immer total, wenn sie Luke aus der Wanne rausschauen sehen – wir sind schon in der ganzen Gegend bekannt! Manchmal würde er lieber aufrecht sitzen, aber das geht leider nicht – er wiegt 32 Kilogramm und wenn er sich bewegt, schwankt das Rad wie ein Schiff. Er ist erst eineinhalb Jahre alt und noch ein quirliger Hibbelkerl – deswegen hat es schon eine Menge Leckerlis und viel Übung gebraucht, dass er mitfährt: Erst hatte ich die Wannen im Wohnzimmer stehen und ihn reinspringen lassen, dann habe ich ihn mit dem Rad um den Block geschoben.

    Wir haben immer ohne Zwang geübt, das Bullitt war für ihn also stets positiv besetzt. Jetzt muss ich nur noch an die Wannen klopfen und sagen „Los einsteigen, hopp“ und er hüpft rein. Das Mitfahren gefällt ihm richtig gut – obwohl wir damit sogar mal zum Tierarzt gefahren sind, das hat er mir nicht übel genommen. Für mich ist es mit dem Rad einfach praktisch: Ich kann ihn zu Erledigungen mitnehmen, wenn ich Freunde besuche und ich kann mit ihm zum Wald fahren, um Gassi zu gehen. Ich finde es erschreckend, wie viel Autoverkehr mittlerweile durch Hundehaltung ausgelöst wird – die Leute fahren mit dem Auto in die Natur, um dort spazieren zu gehen. Mit dem Lastenrad sind wir umweltfreundlicher unterwegs – schade ist nur, dass man damit nicht in die Deutsche Bahn darf.“

  • "Laufen ist ihr Tempo"

    Jan Scotland hat zwei Windhunde

    Jan Scotland, 53, wohnt in Bremen und arbeitet in der Verwaltung. (Foto: privat)

    „Ich habe zwei Windhunde, genauer gesagt zwei Hündinnen: Censina ist ein Pharaoh Hound und knapp zehn Jahre alt, Zamah ist ein Azawakh und erst zwei. Die beiden laufen jeden Tag bei mir am Fahrrad mit zur Arbeit – hin und zurück sind es dann etwa fünf Kilometer. Seit der Pandemie bin ich allein im Büro, weil viele meiner Kollegen im Homeoffice sind – dann ist das kein Problem, wenn sie da sind. Das Mitlaufen gefällt ihnen richtig gut, weil sie als Windhunde zu einer sehr lauffreudigen Rasse gehören – es entspricht eher ihrem Tempo als gehen.

    Ich bin aber auch oft zu Fuß mit ihnen unterwegs und das hat auch Vorteile: Da können sie auch mal stehen bleiben und schnüffeln, es ist also in der Hinsicht interessanter für sie. Wenn ich sie am Rad mitnehme, achte ich auf die Begebenheiten, etwa dass es nicht zu heiß ist. Außerdem habe ich sie als Welpen und Junghunde noch nicht mitlaufen lassen, ganz jungen Hunden tut das noch nicht gut. Damals habe ich das Fahrrad geschoben und sie nebenher laufen lassen, damit sie sich erst daran gewöhnen konnten.

    Ab einem Alter von etwa einem Jahr sind sie dann mitgelaufen. Jetzt ist Censina ja schon ein bisschen älter und ich passe mich ihrer Kondition an – da sollte man gegebenenfalls beim Tierarzt fragen, wenn man unsicher ist, wie viel die Hunde verkraften. Normalerweise habe ich die beiden an der Leine, vor allem in der Stadt. Die beiden sind auch Jagdhunde – und könnten schon mal zu einer Katze auf der anderen Straßenseite rennen.“

  • "Xaver findet es wunderbar"

    Brigitte Falkner hat mittlerweile zwei Hunde

    Brigitte Falkner, 59, lebt in Ingolstadt und arbeitet als Architektin. (Foto: privat)

    „Ich nehme meinen Dackel Xaver hinten in meinem Fahrradkorb mit. Das ist ein ganz normaler Einkaufskorb, kein besonderer Hundekorb, und da ist er auch nicht angeleint. Wobei ich gar nicht genau weiß, ob das überhaupt erlaubt wäre. Ganz am Anfang ist er mal rausgesprungen und hat sich richtig weh getan – seitdem bleibt er immer sehr brav sitzen.

    Das funktioniert jetzt seit zehn Jahren so, inzwischen macht er im Korb keinen Mucks mehr und findet es ganz wunderbar. So kann ich ihn auch überallhin mitnehmen, zum Beispiel in die Arbeit oder zum Einkaufen. Wenn ich ihn dann draußen anbinde, jault er zwar ein bisschen, aber es dauert ja meistens nicht lang. Seit Neuestem habe ich auch noch einen zweiten Hund: Kleo. Sie ist kein Rassehund, sondern eine wilde Mischung aus Dackel und Schäferhund, glaube ich.

    Mit einem Jahr ist sie zwar noch jung, aber klein ist sie auch nicht mehr! Sie passt daher nicht in den Korb, vor allem nicht zusammen mit Xaver. Also habe ich einen Anhänger für die beiden gekauft und ein E-Bike bestellt. Das Rad ist noch nicht angekommen, also konnte ich es noch nicht ausprobieren. In den Hänger gehen sie aber leider sowieso noch nicht brav rein, auch wenn ich sie mit Leckerlis locke. Und wenn sie dann mal drin sind, springen sie sofort wieder raus! Da haben wir noch ganz viel Übung vor uns.“